Vereinschronik

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Vom 29. Juni bis zum 1. Juli 2008 feierte die DJK SG Concordia Freigericht-Neuses ihr 40-jähriges Bestehen. Wer jetzt denkt: „Den Verein gibt es doch schon viel länger“, hat recht. Denn die DJK kann auf zwei Gründungsversammlungen zurück blicken. Bereits im Jahr 1927 wurde der Verein „Deutsche Jugendkraft Neuses“ zum ersten Mal gegründet, mit dem Ziel, das auch heute noch Gültigkeit hat: Gemeinsam Sport zu treiben. Nach der Machterschleichung Adolf Hitlers wurde die Arbeit des Vereins jedoch in allen Bereichen behindert. Bereits 1935 kam das aufdiktierte Aus für den jungen Verein. Auslöser war ein Erlass, der am 23. Juli 1935 in Kraft trat und den Passus beinhaltete, dass allen konfessionellen Jugendverbänden (...) jede Betätigung, die nicht rein kirchlich-religiöser Art ist, insbesondere eine solche politischer, sportlicher und volkssportlicher, Art untersagt wird.

 

DJK-Mitglieder im Jahr 1933

 


Die zweite Geschichte der DJK SG Concordia Neuses beginnt 1967, einem Jahr, in dem in Deutschland das Farbfernsehen eingeführt wird, Konrad Adenauer stirbt und der Demonstrant Benno Ohnesorg auf offener Straße erschossen wird. In der Alten Kapelle wird am 14. Juli die DJK zum zweiten Mal aus der Taufe gehoben. Als Vereinsfarben werden Grün und Weiß gewählt. Gründungsmitglieder sind Karl Remmel (Vorsitzender), Robert Remmel, Walter Hofmann, Robert Wilhelm, Josef Schilling, Karlheinz Schneider, Reinhold Schilling, Manfred Benzing, Ditmar Benzing, Karl Heinz Franz, Ottmar Hüttel, Klaus Nick, Peter Kreß und Roland Adler.
Der Verein wird im September 1967 in den Landessportbund Hessen und den Hessischen Leichtathletikverband aufgenommen, im November auch in den DJK-Verband.
Die Leichtathleten, damals einzige Abteilung, trainieren in der Alten Kapelle und auf einer gepachteten Wiese. Mit Erfolg: Schon 1968 wird die A-Jugend Kreismeister bei den Kreiswaldlaufmeisterschaften. Ein Jahr später ist die DJK Ausrichter der Kreiswaldlaufmeisterschafen auf dem Rodfeld.
Im April 1969 findet ein erster Internationaler Volkslauf statt. Vier weitere folgen. 1974 erfogt die Umwandlung dieser Volksläufe in Wanderbewegungen. Ab diesem Jahr führt der Verein jährliche Freigerichter Volkswandertage nach den Regeln des Deutschen Volkssportverbandes durch. Erster Vorsitzender des Volkswanderausschusses ist Robert Hugo Benzing. Im Jahre 1994 werden die Freigerichter Volkswandertage als offizielle Veranstaltung beim Deutschen Volkssportverband abgemeldet und der Volkswanderausschuß zum 30.11.1994 aufgelöst.
1968 wird die Abteilung Frauengymnastik gegründet. Übungsleiterin ist Resi Ledergerber. Zwei weitere Abteilungen schließen sich im Jahr 1971 an: Die Abteilung „Turnen – Mutter und Kind“ und die „Männer-Freizeitgruppe“; Leiter Alfred Bauer. In kürzester Zeit wächst die DJK zu einem bedeutenden, 200 Mitglieder starken Verein an.
Im Jahr 1969 löst Wolfgang Röll für kurze Zeit Karl Remmel als Vorsitzenden ab, von November 1969 bis November 1973 amtiert anschließend Peter Benzing. Von November 1973 bis November 1980 leitet Oswald Bieber die Geschicke der DJK.
Im Januar 1970 veranstaltet die DJK zum ersten Mal einen Maskenball. Zusammengearbeitet wird mit dem Schützenverein. Erste Kapelle sind die „Fidelios“.
Positiv für die DJK-Sportler wirkte sich der Bau der Turnhalle an der Grundschule aus. Zum einen war die Halle für den Trainingsbetrieb wichtig, zum anderen feierte der Verein in der alten Turnhalle über viele Jahre hinweg die DJK-Maskenbälle und die DJK-Oktoberfeste.
Im August 1974 erkennt das Finanzamt Offenbach die Gemeinnützigkeit des Vereins an.
Am 29. Mai 1976 weiht Präses Pfarrer Josef Vogel das Vereinsbanner.
Ein Meilenstein ist das Jahr 1977: Mit mehr als 300 Mitgliedern startet der Verein ins Jubiläumsjahr und geht ein bedeutendes Vorhaben an. Den Bau eines Vereinsheimes mit Sportanlage am Horbacher Stutz in Eigenleistung. Die Gemeinde Freigericht stellt das Grundstück zur Verfügung, der erste Spatenstich erfolgt am 26. März. Am 13. August 1977 geht die Grundsteinlegung durch Bürgermeister Franz Schilling über die Bühne, Richtfest des Neubaus ist am 10. Dezember 1977. „Nebenbei“ feiern die DJK’ler das zehnjährige Bestehen mit einer akademischen Feier, einem Festgottesdienst und vielen sportlichen Veranstaltungen.

 

Bau des Vereinsheimes

 


1979 ist das große Ziel erreicht: Die Einweihung des Vereinsheimes und der Sportanlage stehen an. Die kirchliche Weihe in Gegenwart von Weihbischof Johannes Kapp übernimmt am 28. April Diözesanpräses Kaplan Peter Strenger. Der Bauausschuss zieht eine beachtliche Bilanz: Während der gesamten Bauzeit leisteten die freiwilligen Helfer mehr als 10.000 Arbeitsstunden. In der Chronik der Festschrift zum 25-jährigen Bestehen werden drei Personen besonders hervorgehoben: Oswald Bieber, Alfred Bauer und „stellvertretend für unsere tatkräftigen Jugendlichen: Manfred Reus“.
Bei der Helferfeier wird Albert Gilmer eine besondere Ehre zuteil: Er wird zum ersten Ehrenmitglied der DJK ernannt.
Ein Jahr zuvor, 1978, wird die Volleyballabteilung gegründet, erster Leiter ist Werner Horn. 1979 kommt die Frauengymnastik unter Leitung von Astrid Taubel hinzu.
1980 wird erneut Peter Benzing für zwei Jahre zum Vorsitzenden gewählt. 1982 bestimmen die Mitglieder den heutigen Ehrenvorsitzenden Stefan Dornhecker zum Chef des Vereins. Im November 1984 verabschiedet die Vereinsfamilie ihren langjährigen Präses Dechant Josef Vogel, der bei einer Feier zum Ehrenpräses ernannt wird. Bis 1986 ist Pfarrer Emil Wiegand Präses, ihm folgt Pfarrer Hans-Jürgen Elbrecht. Seit 1997 ist Pfarrer Andreas Riehl Präses der DJK.
1982 gründet sich der Lauftreff Freigericht, der bis 1992 unter dem Dach der DJK firmiert und anschließend eigene Wege geht.
1983 passt sich die DJK der Mitgliederstruktur des Vereins an. Der Name wird in DJK SG Concordia Freigericht-Neuses 1967 e.V. geändert. Ein langer Name, der bis heute Gültigkeit hat.
1986 feiert die Männerfreizeitgruppe ihr 15-jähriges Bestehen und organisiert ein dreitägiges Sommernachtsfest. Dabei wird unter anderem der erste Tauziehwettbewerb der Neuseser Ortsvereine angeboten. Sieger ist die Sängervereinigung.
1987 feiert die DJK ihr 20-jähriges Bestehen. Die Jubiläumswoche beginnt am 16. Mai mit einem Festgottesdienst. Bei der anschließenden Jubiläumsfeier im Vereinsheim stehen Ehrungen verdienter Mitglieder im Vordergrund.
Herausragend: Mit Iris Biba stellt die DJK erstmals in der Vereinsgeschichte eine Deutsche Meisterin. Die Leichtathletin siegt im Crosslauf auf der 6000-Meter-Strecke. 1989 wird Iris Biba mit dem Gewinn zweier Deutscher Meistertitel zur DJK-Sportlerin des Jahres gewählt.
Am Ende des Jahres 1989 wird die Gründung einer Triathlon-Abteilung beschlossen. Triathlet Max Baldauf wird Dritter bei den Europäischen Seniorenmeisterschaften und Europameister mit der Deutschen Nationalmannschaft. Die Triathlonabteilung besteht bis 1996.
Robert Hugo Benzing wird am 7. Februar 1991 zum Ehrenmitglied ernannt.
1992 feiert die DJK vom 7. bis 9. August ein großes Fest zum 25-jährigen Bestehen auf dem DJK-Gelände. Für Stimmung sorgt die Stammkapelle "Golden Line". Parallel zum Fest richtet die Volleyballabteilung ein internationales Vierländerturnier der Junioren-Nationalmannschaften aus. Teilnehmer sind die Bundesrepublik, Polen, die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) und Italien.
1992 löst Norbert Kreß Stefan Dornhecker als Vorsitzenden ab. Zwei Jahre später kehrt Stefan Dornhecker zurück ans DJK-Ruder. Im Januar 1999 übernimmt Andreas Vierling die Leitung des Vereins. Vierling ist heute damit nach Stefan Dornhecker der am längsten amtierende DJK-Chef.
Im Juni 1994 wird die Theke im Vereinsheim am Horbacher Stutz umgebaut. Dank des neuen Kühlraumes entfällt das anstrengende Schleppen der Fässer.
Im August 1994 wird Oswald Bieber zum Ehrenmitglied ernannt.
1996 werden Manfred Benzing und Oswald Bieber für ihre Verdienste für die DJK mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet.
1997 feiert die DJK ihr 30-jähriges Bestehen in Verbindung mit der Kerb auf dem Vereinsheimgelände.
Mit viel Aufwand wird eine Mitgliederdatei erstellt. Anzahl der DJK-Mitglieder im Jahr 1997: 459.
1998 wird erstmals das Kinderzeltlager veranstaltet. Lagerleiter sind Manfred Reus, Roland Disser und Gottfried Pleyer. Am 16. Juli 1998 stellt die DJK einen Bauantrag zur Errichtung einer Beachvolleyball-Anlage auf dem Vereinsgelände. Die Genehmigung wird am 22. September 1998 erteilt. Regie für das Projekt führt Klaus Dudek. Die Anlage wird mit Spendengeldern finanziert und im August 1999 offiziell mit dem ersten DJK-Beachcup eingeweiht.
Ebenfalls 1999 wird auf dem Dach des Vereinsheimes eine Solar-Anlage installiert. Die Anlage ist im Rhein-Main-Gebiet ein Pilotprojekt und hat sich bis heute bestens bewährt.
1999 wird außerdem der DJK-Kraftraum renoviert. Im Keller bekommen die Jugendlichen ihren eigenen Raum. Im Januar 1999 gründet sich die neue Volleyballfreizeitgruppe um die Vorsitzenden Manfred Reus und Sabine Brechtl, geb. Peter.
Im Jahr 2000 kann die DJK erstmals eine Weltrekordlerin in ihren Reihen feiern. Angelika Benzing wird mit der 4 x 100-Meter-Staffel Europameisterin in Weltrekordzeit und holt sich den Einzelsieg im Dreisprung. Auf dem Vereinsgelände werden zum ersten Mal ein italienischer Abend und das Wintersonnenwendefeuer gefeiert.

 

Angelika Benzing wird mit der Staffel Europameisterin in Weldrekordzeit

 


2001 sorgt die DJK für bundesweites Aufsehen. Am 12. Juni wird der Verein im Queens-Hotel in Frankfurt mit dem Umweltpreis des Deutschen Sportbundes ausgezeichnet. Kreativität und Fleiß zahlen sich aus. Der Umweltpreis ist mit 10.000 Mark dotiert.
2002 gründet sich die Badmintonabteilung, ab 2003 etabliert sich der bayerische Abend im Vereinsheim der DJK.
2004 ist die DJK Ausrichter der Neuseser Kerb. Mit viel Engagement sorgen die Mitglieder für ein Fest, das im ganzen Ort großen Anklang findet. Sturmius Maier gründet eine Stretchinggruppe.
Manfred Reus wird zum Ehrenmitglied ernannt.
Zum 40-jährigen Bestehen präsentiert sich die DJK als offener, toleranter, jugendorientierter Verein, der vom Miteinander der Generationen profitiert und damit für die Zukunft bestens gerüstet ist. Im November 2007 wird das neue Vereinsbanner in einem feierlichen Gottesdienst geweiht.

 

DJK-Fahnenweihe im November 2007